Das Boeing-Desaster mit dem Starliner hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Der Hersteller hat durch dieses Programm nun mehrere Milliarden Dollar verloren. Die Möglichkeit, einige seiner Raumfahrtausrüstungen zu verkaufen, wird derzeit in Erwägung gezogen …
Die Entwicklung der Starliner-Kapsel ist Teil des NASA Crew-Programms. Dieses Programm wurde 2014 ins Leben gerufen, um den Transport von Astronauten zwischen der Erde und der Internationalen Raumstation (ISS) an private Unternehmen zu übertragen. Bis jetzt hat aber nur eines der beiden ausgewählten Unternehmen, SpaceX, die Missionen erfolgreich durchgeführt.
Im letzten Jahr führte Starliner seinen ersten bemannten Flug nach jahrelanger Verspätung durch. Allerdings liefen die Dinge alles andere als planmäßig, was das Schicksal des Projekts zu besiegeln scheint.
Verluste in Höhe von 2 Milliarden Dollar
In einer Mitteilung an die SEC, das amerikanische Aufsichtsorgan für Wertpapiere, berichtet Boeing von Verlusten in Höhe von 523 Millionen Dollar im Jahr 2024 in Verbindung mit der Starliner-Kapsel. Dies summiert sich auf einen unglaublichen Gesamtverlust von 2 Milliarden Dollar.
Boeing führt dies auf „äußerst komplexe technische Konzepte und Herausforderungen“ sowie auf „zeitliche Verzögerungen und Kostenerhöhungen“ zurück. Während des einzigen bemannten Flugs hatte der Starliner mehrere Probleme, darunter das Versagen einiger seiner Treibmittel und Heliumlecks.
Als die Astronauten zur ISS geschickt wurden, zog die NASA die Kapsel ohne Besatzungsmitglieder zurück. Diese befinden sich weiterhin an Bord der Station und werden ihre Rückkehr mit einem Crew Dragon von SpaceX antreten, was einen weiteren Rückschlag für Boeing darstellt.

Ein möglicher Verkauf des Starliners
Im Oktober letzten Jahres teilte die NASA mit, dass sie „Opportunitätsfenster für einen potenziellen Flug des Starliners im Jahr 2025“ in Betracht zogen. Seitdem hat die Agentur die Crew Dragon für ihre beiden jährlichen Missionen eingeplant. In den letzten vier Monaten gab es keinerlei Neuigkeiten über die Fortschritte in dieser Angelegenheit.
Boeing zieht in Erwägung, Teile seiner Raumfahrtsparte, einschließlich der Starliner-Kapsel, möglicherweise zu verkaufen. Natürlich würde dies seine Abteilung für das Space Launch System (SLS) betreffen, die Rakete, die im Rahmen des Artemis-Programms der NASA bald Astronauten in den lunar-orbitalen Raum bringen soll.
Diese Nachrichten sind für den Luftfahrtriesen nicht gerade schmeichelhaft und tragen zu seinen Schwierigkeiten im zivilen Luftfahrtsektor bei.
Quellen: CNBC,,,, Gizmodo