Das auf KI spezialisierte Start-up hat von seinen Bewerbern eine ungewöhnliche Anforderung: Sie müssen ihre Bewerbungen ohne Hilfe von Algorithmen oder KI-gestützten Tools verfassen. Dies wirft Fragen zu der Rolle auf, die generative Systeme bei der Bewertung menschlicher Kompetenzen spielen.
Anthropic, das Unternehmen hinter dem Sprachmodell Claude, sorgte für Aufsehen mit einer unerwarteten Vorgabe: In den Stellenanzeigen dürfen Bewerber keine KI-Helfer nutzen, während sie sich bewerben. Diese Entscheidung ist ein Widerspruch für das 18 Milliarden Dollar teure Unternehmen, das seine Kernkompetenz in der Entwicklung solcher Technologien hat.
Eine Politik der Widersprüche
Die Regelung von Anthropic besagt, dass „Kommunikationsfähigkeiten ohne jegliche Unterstützung von KI bewertet werden sollen“. Das Ziel ist klar: die wahre Motivation der Bewerber zu messen und ihre Fähigkeit, strukturierte Gedanken zu formulieren. Einige Personalvermittler bezeichnen diesen Ansatz als „notwendig“, da sie die Verflachung der durch KI erzeugten Profile befürchten.
