„Um Ihre persönlichen Informationen zu schützen, sollten Sie ein VPN verwenden! » Das ist eine clevere Idee, aber auf welche Daten beziehen wir uns konkret?
Obwohl es allgemein anerkannt ist, dass ein virtuelles privates Netzwerk Ihre Internetverbindung absichern, Ihre IP-Adresse verbergen und den Zugriff Dritter auf Ihre Online-Kommunikation eindämmen kann, gibt es dennoch Bereiche, die nicht geschützt werden können. Es ist an der Zeit, den weit verbreiteten Irrglauben zu beseitigen, dass ein VPN im Internet als uneingeschränkter Schutz installiert werden kann.
VPN und Smartphones: eine effektive Kombination…
Ein VPN wird vielfach als unverzichtbares Tool zum Schutz der digitalen Privatsphäre angesehen. Vor dem Eingehen auf konkret gesicherte Daten, wollen wir aber zunächst klären, wie ein VPN funktioniert: Ist es aktiviert, verschlüsselt es Ihren Datenverkehr, trennt ihn von HTTPS-Verbindungen und ersetzt Ihre reale IP-Adresse mit der des VPN-Servers, mit dem Sie verbunden sind.
Auf Grundlage dieses Prinzips ist es nahezu unmöglich, dass jemand Ihre Online-Aktivitäten mit Ihrer digitalen Identität verknüpfen kann. Websites, die Sie besuchen, sehen nicht mehr Ihre echte IP-Adresse, sondern die des VPN-Servers, der von vielen anderen Benutzern genutzt wird. Ihr Internetdienstanbieter ist unfähig zu bestimmen, welche Seiten Sie besuchen, wie oft und zu welchen Zeitpunkten. Selbst die Überwachung durch Dritte wird dadurch unmöglich. Zusammengefasst bedeutet das: Sie profitieren auf dem Papier enorm vom Einsatz eines VPNs.
Das steigende Interesse an mobilen Anwendungen ist unbestreitbar. Heutzutage findet der Großteil Ihrer Online-Aktivitäten über Ihr Smartphone statt, das Sie nicht nur zum Surfen, sondern auch für Streaming-Dienste, Online-Shopping, VoIP-Anrufe und zur Verwaltung Ihrer sozialen Netzwerke sowie von finanziellen Angelegenheiten nutzen.
Gleichzeitig ist das Smartphone auch deutlich angreifbarer als ein Computer. Sie lagern wahrscheinlich mehr persönliche Informationen darauf als auf Ihrem traditionellen Desktop-PC und verbinden es häufig mit 4G/5G-Netzwerken oder öffentlich zugänglichen WLAN-Hotspots. Genau in diesen Situationen, in denen private Daten konzentriert sind und Roaming stattfindet, sollte das VPN einen zusätzlichen Schutz der Privatsphäre bieten.
Erstens gilt: Ein VPN sichert theoretisch alles, was über das Internet übertragen wird. Ob beim Surfen, Herunterladen, Versenden von E-Mails oder VoIP-Anrufen, alles sollte unter Verschlüsselung laufen.
Wie bereits erwähnt, verbirgt es auch Ihre IP-Adresse gegenüber den Webseiten, die Sie besuchen, und gegenüber Ihrem Internetdienstanbieter. Anders gesagt, es unterbricht die Identifikation und Positionierung, die zwischen Ihnen, als Nutzer, und Ihren Online-Tätigkeiten besteht.
Ein weiterer oft übersehener Aspekt: Das VPN schützt auch spezifische Metadaten, insbesondere Ihre DNS-Anfragen. Diese Anfragen sendet Ihr Gerät im Hintergrund an DNS-Server, um eine URL – wie etwa clubic.com – in eine IP-Adresse umzuwandeln, die von Webservern verstanden wird.
Obwohl solche Anfragen für den Internetzugang notwendig sind, stellen sie eine erhebliche Datenschutzgefahr dar. Standardmäßig werden diese unverschlüsselt übertragen, selbst wenn die Webseite, die Sie besuchen, HTTPS unterstützt. Das bedeutet, dass Ihr Internetdienstanbieter, Netzwerkadministratoren oder böswillige Dritte, die im gleichen WLAN wie Sie verbunden sind, diese Anfragen einsehen können. Ein VPN verwendet in der Regel eigene DNS-Server, wodurch dieses Sicherheitsrisiko umgangen wird.
…aber Daten sind nach wie vor gefährdet
Wie großartig ist doch ein VPN als Allzweck-Anonymitätstool? Nun, nicht ganz. Obwohl es signifikanten Schutz während Ihrer Online-Aktivitäten bietet, ist ein Virtual Private Network kein Allheilmittel. Einige Daten sind aufgrund technischer Grenzen oder durch unser eigenes Verhalten nicht abgedeckt.
Ein wichtiger Punkt ist, dass ein VPN keinen Zugriff auf lokal gespeicherte Daten auf Ihrem Smartphone hat. Fotos, Videos, Dokumente oder Nachrichten, die auf dem Gerät gespeichert sind, bleiben ungeschützt. Wenn Ihr Smartphone von einem Virus befallen wird oder Sie es verlieren, bleiben diese Informationen somit nach wie vor angreifbar. Selbst das effektivste VPN kann Ihnen nicht helfen, diese Daten zu schützen.
Einige Interaktionen mit Online-Diensten profitieren ebenfalls nicht automatisch von mehr Sicherheit. Wenn eine Webseite oder App Ihre Daten erhebt, weil Sie deren Cookies akzeptiert haben oder Telemetrieoptionen nicht deaktiviert sind, kann dies von Ihrem VPN nicht unterbunden werden. Es sorgt zwar dafür, dass die Übertragung sicher erfolgt, doch hat es keinerlei Kontrolle über die Verwendung oder Verarbeitung dieser Daten durch die entsprechenden Plattformen.
Dasselbe gilt für Ihre offline Kommunikation. Klassische Telefonanrufe und Textnachrichten, die über das Mobilfunknetz abgewickelt werden, laufen nicht über das VPN. Diese Kommunikationen sind weiterhin ungeschützt, es sei denn, Sie nutzen eine verschlüsselte App für Nachrichten oder Anrufe, wie Signal oder WhatsApp, während Sie gleichzeitig das VPN verwenden, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.
Zusammenfassend sollten Sie sich bewusst sein, dass ein VPN Sie nicht vor Ihren eigenen Fehlern bewahren kann. Ein Klick auf einen Phishing-Link, die Wahl eines schwachen Passworts oder das Teilen Ihrer Anmeldedaten auf einer unsicheren Webseite stellen Risiken dar, die kein VPN abdecken kann.
Gut geschützt, aber nicht unbesiegbar: angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen
Wie Sie sicher erkennen können, kann ein VPN Ihre Verbindungen sichern und Ihre Online-Aktivitäten verbergen, jedoch nicht alles eigenständig durchführen. Um Ihre persönlichen Informationen bestmöglich zu schützen, ist es weiterhin erforderlich, bewährte Praktiken zu befolgen und moderne Werkzeuge sinnvoll zu nutzen.
Zunächst einmal sollten Sie sich nicht ausschließlich auf Ihr VPN verlassen. Nutzen Sie zusätzlich ein Antivirenprogramm, um Malware und Phishing-Attacken abzuwehren, einen Passwort-Manager zur Erstellung und Sicherung sicherer Anmeldedaten sowie erweiterte Datenschutzeinstellungen für Ihre Anwendungen und Ihr Betriebssystem.
Beobachten Sie Ihre Anwendungen kritisch. Überprüfen Sie die angeforderten Berechtigungen und schalten Sie alle aus, die übertrieben oder nicht notwendig erscheinen. Viele Anwendungen sammeln mehr Informationen, als sie wirklich benötigen, oftmals zu Werbezwecken. Wählen Sie jene, die Ihre Privatsphäre respektieren, und scheuen Sie sich nicht, nach Alternativen zu großen digitalen Unternehmen zu suchen, die häufig sehr aufdringlich agieren.
Ein letzter, aber nicht weniger wichtiger Hinweis: Denken Sie immer daran, sorgfältig zu überlegen, bevor Sie persönliche Daten weitergeben, selbst wenn sie Ihnen unbedeutend erscheinen. Gewöhnen Sie sich an, sich stets die folgende Frage zu stellen: Ist es wirklich notwendig, diese Informationen preiszugeben? Oftmals lautet die Antwort nein, und es wäre unklug, dies zu ignorieren.