Die Federal Reserve ist uneinig über die potenziellen inflatorischen Auswirkungen der von Donald Trump angekündigten Zollerhöhungen. Während einige Mitglieder der Notenbank die Gefahren herunterspielen, äußern andere Besorgnis über ein mögliches Wiederaufflammen der Inflation in einem bereits fragilen wirtschaftlichen Umfeld.
Eine Diskussion, die die Fed beschäftigt
Von der OECD-Zentrale in Paris aus äußerte sich Christopher Waller, ein Gouverneur der letzten Woche, am 8. Januar 2025, zum heiklen Thema Zölle. Um auf die wachsenden Marktsorgen einzugehen, versuchte er, die Situation zu entschärfen, indem er sagte, dass die geplanten Zollerhöhungen keine „signifikante und dauerhafte Auswirkung“ auf die Inflation in den USA haben würden.
Diese Auffassung steht im Gegensatz zu der von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Fed, der Mitte Dezember seine Befürchtungen hinsichtlich der ungewissen Auswirkung dieser protektionistischen Maßnahmen von Trump äußerte.
„Wir wissen nicht, welche Produkte besteuert werden, aus welchen Ländern sie stammen und wie lange diese Regelungen anhalten werden. Auch ist unklar, ob es zu Vergeltungsmaßnahmen kommen wird und wie diese Zölle die Preise für Verbraucher beeinflussen könnten.“, erklärte er anschließend.
Mit einer derzeitigen Inflationsrate von 2,4 % könnte die Einführung geplanter Zölle – die unter anderem auf bestimmte Waren aus China bis zu 100 % betragen könnten – tatsächlich ernsthafte Konsequenzen haben.
Diese inneren Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Feder spiegeln die Herausforderung wider, die tatsächlichen Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die amerikanische Wirtschaft abzuschätzen. Analysten haben Schwierigkeiten, die Folgen für Lieferketten und Verbraucherpreise präzise zu bewerten, was zusätzlich zur Unsicherheit beiträgt.
Finanzmärkte suchen nach Klarheit
Die Ungewissheit über die zukünftige Handelspolitik der USA belastet bereits jetzt die Aktienmärkte. Investoren sind insbesondere besorgt über den von CNN gemeldeten Vorschlag, im Zuge einer nationalen Wirtschaftskrise zu handeln, was Donald Trump erheblichen Spielraum bei der Festsetzung von Zöllen geben würde.
Desshalb hat dies direkte Auswirkungen auf die Zinsstrategien der Fed. Nach drei aufeinanderfolgenden Zinssenkungen plant die Notenbank für das Jahr 2025 lediglich zwei weitere Senkungen um jeweils 25 Basispunkte, wobei die Zinsen in einer Spanne von 4,25 % bis 4,50 % gehalten werden sollen.
Analysten an der Wall Street bleiben vorsichtig und erwarten eine Pausierung bei der kommenden Sitzung Ende Januar. Diese abwartende Haltung spiegelt die Bedenken in Bezug auf die potenziellen Folgen der protektionistischen Maßnahmen auf die Preisstabilität wider.
Die Unstimmigkeit innerhalb der Fed über die inflatorischen Effekte der Zölle verdeutlicht die Komplexität der Herausforderungen, vor denen die Institution steht. Vor dem Hintergrund politischer Umwälzungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten muss die Fed sorgfältig abwägen zwischen der Wahrung der Preisstabilität und der Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums.