Der Wettlauf um den blutzuckerüberwachenden Sensor ohne invasive Eingriffe intensiviert sich unter den großen Tech-Unternehmen. Während Apple über ein Jahrzehnt an seiner Technologie arbeitet, setzt Samsung auf künstliche Intelligenz und optische Techniken, um seine Galaxy-Uhr mit einer kontinuierlichen Glukoseüberwachung auszustatten.

Die Galaxy Watch 7, die eine Energiebewertung zeigt. © Johan Gautreau für Clubic

Die nicht-invasive Blutzuckerüberwachung gilt als heiliger Gral im Bereich tragbarer Gesundheitslösungen. Samsung machte kürzlich bedeutende Fortschritte in diesem Bereich bekannt, während eines Gesundheitsforums in San Jose. Apple hingegen, das als Vorreiter in diesem Segment gilt, sieht sich mit Verzögerungen konfrontiert. Technische und regulatorische Herausforderungen stellen sich als risikobehaftete Hürden dar.

Samsung Galaxy Watch Ultra
Samsung Galaxy Watch Ultra
  • Titan-Gehäuse, Saphirglas
  • Umfassende Gesundheitsüberwachung
  • Strahlender und klarer Bildschirm
8 / 10

433,00 €

Testbericht lesen

Samsung im Fokus

Dr. Hon Pak, der Vizepräsident für digitale Gesundheit bei Samsung, erklärt, dass das System auf einer Kombination aus optischen Sensoren und KI-Algorithmen basiert. Anders als herkömmliche Ansätze misst es in Echtzeit die Lichtänderungen unter der Haut, um den Blutzuckerspiegel zu schätzen.

Die Lösung ist nicht darauf ausgerichtet, nur zu messen: Sie soll personalisierte Empfehlungen bieten. „Das Ziel besteht darin, frühe Anzeichen von Diabetes zu erkennen und die Ernährungsgewohnheiten entsprechend anzupassen“, erklärte ein internes Dokument. Dieser präventive Ansatz könnte weltweit 500 Millionen Menschen mit Prädiabetes zugutekommen.

Komplikationen auf der Galaxy Watch 7. © Johan Gautreau für Clubic
Komplikationen auf der Galaxy Watch 7. © Johan Gautreau für Clubic

Obwohl Samsung vorsichtig hinsichtlich der Markteinführung des Sensors bleibt, deuten mehrere Indizes darauf hin, dass eine Veröffentlichung im Jahr 2025 angestrebt wird. Die derzeitigen Prototypen würden photonische Chips verwenden, die vergleichbar mit denen von Apple sind, jedoch mit einem entscheidenden technologischem Fortschritt.

Apple unter Druck: Ein großangelegtes Projekt trotz vielversprechender Patente

Das Unternehmen aus Cupertino arbeitet an einem Lasersystem (auch als „E5“ bezeichnet), das in der Lage ist, Glukose in interstitieller Flüssigkeit zu scannen. Das Problem dabei ist die Herausforderung der Miniaturisierung. Laut Mark Gurman von Bloomberg würde der Sensor frühestens 2028 in einer Uhr verbaut werden.

Die rechtlichen Auseinandersetzungen mit Masimo bezüglich der Oximetrie haben die Entwicklungen stark verzögert. Im Gegensatz zu Samsung ist Apple auf klinische Genauigkeit angewiesen, was zeit- und kostenintensive FDA-Zulassungen erforderlich macht. Diese technologische Entscheidung könnte sich nachteilig auf ihre Marktstrategie auswirken. Jüngste Leaks berichten über ein spezielles Modell, das mit einem abnehmbaren Modul ausgestattet ist. Diese Lösung ist jedoch weit entfernt von der integrierten Eleganz der Galaxy Watch. Analysten heben hervor, dass diese Übergangslösung dringend notwendig ist, um der koreanischen Konkurrenz Gegensteuer zu bieten.

Die Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf den Bereich Diabetes. Beide Unternehmen streben danach, im Premium-Gesundheitssektor tätig zu sein, wobei gesundheitsbezogene Abonnements biometrische Daten und KI-gestütztes Coaching kombinieren. Dabei bleibt zu beobachten, wie sie Gesundheitsbehörden überzeugen können: „Ohne medizinische Validierung werden diese Geräte letztlich nur Gadgets bleiben“, warnt ein kardiologischer Experte, mit dem wir gesprochen haben. Der Kontroversenreiche Wettkampf zeigt eine strategische Neuausrichtung. Während der Smartphone-Markt stagnierte, könnte die tragbare Gesundheitsbranche als neuer technologischer Horizont fungieren, und Samsung könnte vorneweg den ersten Erfolg feiern.

Das könnte Sie auch interessieren:  Streaming-Plattformen: Medienchronologie-Status quo bis 2028 erhalten

Quelle: Zentrales Android