Lenovo plant eine ernsthafte Investition im Bereich der tragbaren PC-Konsolen. Die Marke hat das Modell Legion Go S vorgestellt, das in direkter Konkurrenz zum Steam Deck stehen wird. Dies ist nicht überraschend, da dieser Neulatein auf SteamOS basiert und Lenovo eine strategische Partnerschaft mit Valve eingegangen ist.
In den letzten Jahren hat der Markt für tragbare Konsolen dank des Erfolgs des Steam Decks an Fahrt gewonnen. Viele Hersteller haben versucht, sich zu behaupten, doch das Legion Go S hat sich vorgenommen, insbesondere durch seine umfangreiche SteamOS-Integration aufzufallen. Trotz des beeindruckenden technischen Aufbaus scheint der Preis überraschend niedrig zu sein. Plant Lenovo etwa, die Gewinnspannen zu reduzieren, um im Bereich der mobilen Gaming-Bibliotheken Fuß zu fassen? Wir glauben, dass dies nicht die alleinige Strategie ist: Es besteht die Vermutung, dass Valve ähnlich wie beim Steam Deck die Produktionskosten teilweise subventioniert.
Eine Konsole im Wettstreit mit dem Steam Deck
Das Legion Go S ist mit einer Konfiguration ausgestattet, die der Konkurrenz nicht nachsteht: es besitzt einen gut verarbeiteten Bildschirm von etwa 8 Zoll, eine angenehme Auflösung von 1920 x 1200, eine hohe Bildwiederholrate für flüssiges Gaming und einen neuesten AMD-Prozessor, der speziell für die Spieleentwicklung konzipiert wurde. Darüber hinaus vervollständigen die vielseitige Konnektivität (Wi-Fi 6E, USB 4-Anschlüsse, Klinkenbuchse und microSD-Kartenleser) sowie das relativ kompakte Design dieses Gerät zu einem ernstzunehmenden Kandidaten für den Titel der begehrtesten tragbaren Konsole 2023.
Die Entscheidung für SteamOS ist strategisch wichtig. Durch die Abwesenheit einer Windows-Lizenz kann sich das Legion Go S einen Basispreis von lediglich rund 500 US-Dollar leisten, was es in eine direkte Konkurrenzposition zu dem Steam Deck OLED bringt, das mit vergleichbarer Ausstattung (16 GB RAM und 512 GB Speicher) für 549 US-Dollar verkauft wird (569 Euro in Deutschland). Neben der reinen Software profitieren die Spieler von einer benutzerfreundlichen Oberfläche sowie den vollen Zugriff auf das Steam-Spielangebot und die integrierten Cloud-Speicher. Alles in allem vereint dies die Stärken, die bereits das Valve-Gerät ausgezeichnet haben, während die robuste Bauweise von Lenovo dafür sorgt, dass auch die Qualität nicht zu kurz kommt.
Dieses Konzept ist besonders ansprechend, da die Konsole für das Spielen der meisten aktuellen PC-Spiele optimiert ist. Sie beschränkt sich nicht nur auf Retro- oder Indie-Titel. Die Option, zahlreiche Peripheriegeräte anzuschließen und individuelle Softwareanpassungen vorzunehmen, wird bestimmt Benutzer ansprechen, die ein personalisiertes Erlebnis suchen. Kurz gesagt, auf dem Papier erscheint der Legion Go S als ernsthafter Wettbewerber für das Steam Deck.
Ein Wirtschaftsmodell inspiriert von Valve
Der Verkauf eines leistungsstarken Gerätes zu einem solch günstigen Preis wirkt fast zu gut, um wahr zu sein. Doch offenbar profitiert Lenovo im Rahmen seiner Partnerschaft mit SteamOS von finanziellen Unterstützungen durch Valve. Diese Strategie ist nicht neu: Ein aggressiver Einstiegspreis wird angeboten, um sich in den Haushalten breit zu machen, selbst wenn dabei einige Einbußen hingenommen werden müssen. Für Valve besteht das Ziel darin, das eigene Software-Ökosystem zu stärken und die Nutzerbasis von Steam zu vergrößern.
Zusätzlich muss Lenovo für die SteamOS-Version der Konsole keine Windows-Lizenz erwerben, was ebenfalls dazu beiträgt, den Preis niedrig zu halten. Natürlich ist auch eine Version mit Windows 11 in Planung, allerdings wird diese teurer sein. Die Entscheidung für „nur SteamOS“ passt perfekt zu mobilen Geräten, die auf Gaming ausgelegt sind, und umgeht gleichzeitig die Einschränkungen eines Betriebssystems, das weniger auf diese Art von Anwendung optimiert ist.
Quelle: Lenovo