Die EU beabsichtigt, den Verkauf von Videospielkonsolen an Russland zu unterbinden, um zu verhindern, dass militärische Kräfte in Russland diese Technologien zur Steuerung von Drohnen im Konflikt in der Ukraine einsetzen. Dieser Vorschlag ist Teil eines neuen Sanktionspakets, das anlässlich des dritten Jahrestages der russischen Aggression gegen die Ukraine am 22. Februar präsentiert wird.

Der EU-Vorschlag könnte auf russischer Seite auf Ablehnung stoßen © Issaro Prakalung / Shutterstock

In der aktuellen Reihe von Sanktionen gegen Russland ist dieser Vorschlag eine Neuheit. Die EU plant, den Verkauf von Videospielkonsolen zu unterbinden. Diese Entscheidung, die von Kaja Kallas, der EU-Außenbeauftragten, bekannt gegeben wurde, zielt darauf ab, russische Militärs davon abzuhalten, diese Geräte für die Drohnensteuerung in der Ukraine zu nutzen.

Das geplante Verbot würde Konsolen wie PlayStation und Xbox betreffen. Die EU setzt ihr Ziel fort, die technischen Möglichkeiten Russlands einzuschränken, während das Land angesichts westlicher Sanktionen, die den Zugang zu militärischen und elektronischen Komponenten betreffen, kreative Lösungen finden muss.

Videospielkonsolen: Ein unerwartetes militärisches Werkzeug

Berichten von westlichen und ukrainischen Geheimdiensten zufolge hat Russland bereits Halbleiter aus Haushaltsgeräten in seinen Raketen und Drohnen verwendet. Die Sorge über diese neue militärische Anwendung von Videospielkonsolen ist nicht unbegründet, da die EU möglicherweise unschuldige Produkte in ihren Sanktionen пропускает, die jedoch für militärische Zwecke umfunktioniert werden könnten.

Das mögliche Verbot würde spezifisch Händler im EU-Raum betreffen, darunter auch Verkäufer, die gebrauchte Konsolen nach Russland exportieren. Es ist erwähnenswert, dass die drei größten Hersteller von Spielkonsolen – Microsoft, Nintendo und Sony – ihren Vertrieb in Russland bereits Anfang März 2022 gestoppt haben.

Die EU möchte einen Drohnenkrieg verhindern © Dunkelkammer Grafik / Shutterstock
Die EU möchte einen Drohnenkrieg verhindern © Dunkelkammer Grafik / Shutterstock

Erweiterung der Sanktionen über Konsolen hinaus

Das Verbot der Verkaufs von Videospielkonsolen stellt nur einen Aspekt der umfassenderen Sanktionen dar, die die EU plant. Kaja Kallas hat angedeutet, dass auch Chemikalien, die für die russische Militärindustrie von Bedeutung sind, auf die Liste der verbotenen Waren gesetzt werden sollen. Das ist jedoch nur ein Teil der Maßnahmen.

Zusätzlich möchte die EU den Import von Flüssiggas aus Russland einschränken, besonders nachdem der Bedarf an russischem LNG zu Beginn des Konflikts gestiegen ist. Diese Maßnahmen gehen weit über den Verkauf von Konsolen hinaus.

Des Weiteren prüft die EU auch Einschränkungen beim Import von russischem Aluminium. Wahrlich, in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres wurden über 130.000 Tonnen Aluminium aus Russland importiert, was rund 6 % der gesamten Aluminiumimporte der EU ausmachte. Die Gespräche zielen auf ein mögliches Verbot oder hohe Zölle ab, die das Metall für europäische Käufer unerschwinglich machen würden.

Diese neuen Sanktionsmaßnahmen erfordern jedoch die einstimmige Zustimmung aller 27 EU-Mitglieder und spiegeln den Wunsch wider, dass Europa bis 2027 auf jegliche fossilen Brennstoffe aus Russland verzichten möchte.

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Quelle : Financial Times (bezahlter Zugang)