Eine „souveräne Spielekonsole“ made in Russia, die sich des Vergleichs mit einer Steam Machine nicht schämen würde. Die Idee? Bieten Sie eine Alternative zu den Branchenriesen PlayStation und Xbox, indem Sie sich auf ein Open-Source-Betriebssystem und die vollständige Kontrolle über die Produktionskette konzentrieren.
Russland beharrt darauf und zeigt seinen Wunsch, sich einen eigenen Platz in der Welt des Glücksspiels zu schaffen. Das Land begnügt sich nicht damit, das bestehende System zu klonen, sondern erkundet originelle Wege mit einer Heimkonsole, die durchaus das Linux-Betriebssystem, genauer gesagt seine Alt-Linux-Distribution, einbetten könnte!
Eine souveräne Konsole mit unverhältnismäßigen Ambitionen
Das russische Ministerium für Industrie und Handel entwickelt derzeit eine Spielekonsole auf Basis des heimischen Elbrus-Prozessors. Auf diesem Computer wird Aurora OS oder Alt Linux ausgeführt, zwei von Linux abgeleitete Betriebssysteme.
Anton Gorelkin, stellvertretender Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Informationspolitik, räumt ein, dass die Leistung des Elbrus-Prozessors bei weitem nicht mit der der aktuellen Konsolen mithalten kann. Die durchgeführten Tests zeigen erhebliche Einschränkungen: Selbst alte Spiele wie The Elder Scrolls III: Morrowind haben Schwierigkeiten, 30 Bilder pro Sekunde zu erreichen.
Gleichzeitig entwickelt der Betreiber MTS mit seiner Fog Play-Konsole einen radikal anderen Ansatz. Diese Box für weniger als 50 Dollar, die mit einem von der Xbox inspirierten Controller geliefert wird, konzentriert sich ganz auf Cloud-Gaming.
Das Konzept ist clever: Besitzer von Hochleistungs-PCs können ihre Rechenleistung an FogPlay-Nutzer vermieten. Eine Lösung, die Hardware-Einschränkungen elegant umgeht, aber eine stabile Internetverbindung voraussetzt.
Große technische Hindernisse
Der vom SPARC Technologies Center in Moskau entwickelte Elbrus-Prozessor wird hauptsächlich in den Bereichen Verteidigung und kritische Infrastruktur eingesetzt. Seine Architektur, die für modernes Gaming schlecht geeignet ist, verdeutlicht die technologische Lücke, die geschlossen werden muss.
Über die Hardware hinaus muss Russland eine komplette Videospielindustrie entwickeln. Die souveräne Konsole soll nicht dazu dienen, alte Spiele auszuführen, sondern soll die nationale Videospielproduktion fördern.
Trotz dieser Initiativen bleibt Russland stark von chinesischen Technologien abhängig. Chinesische Smartphones und elektronische Komponenten strömen weiterhin auf den russischen Markt, was die Grenzen dieses Strebens nach Autonomie verdeutlicht.
Auch das Fehlen westlicher Vertriebsplattformen wirft Fragen auf. Russland muss ein eigenes digitales Vertriebsökosystem aufbauen, um mit Diensten wie Steam oder dem PlayStation Store konkurrieren zu können.
Diese Projekte sind Teil eines breiteren Kontexts der digitalen Souveränität. Seit den internationalen Sanktionen hat Russland Initiativen zum Ersatz westlicher Technologien verstärkt, beispielsweise die Einführung von Astra Linux in der Verwaltung oder die Entwicklung von Multiscanner als Alternative zu VirusTotal.
Quelle : Engadget