Der neue europäische Träger bereitet sich auf seinen zweiten Einsatz am 26. Februar vor und markiert damit seinen ersten kommerziellen Flug mit dem CSO-3, einem militärischen Aufklärungssatelliten aus Frankreich. Dieser wichtige Start für das europäische Raumfahrtprogramm wird mit einer Reihe neuer Verträge für Arianespace einhergehen. Könnte das Ariane 6-Programm endlich in vollem Gange sein?
Wir sehen mit Spannung seinem bevorstehenden Start entgegen. Die europäische Rakete Ariane 6, die sich schwer tut, im Schatten von SpaceX und Blue Origin Aufmerksamkeit zu erregen, wird am 26. Februar zu ihrem zweiten Start abheben. Arianespace plant, vom Weltraumbahnhof in Kourou den Satelliten CSO-3 ins All zu bringen. Die Mission VA263 wird den ersten kommerziellen Flug des neuen europäischen Trägers darstellen. Ariane 6 wird CSO-3, einen militärischen Aufklärungssatelliten, in eine helio-synchrone Umlaufbahn mit etwa 800 km Höhe bringen.
Der dritte und letzte Satellit der Musis-Konstellation
Sieben Monate nach dem beinahe erfolgreichen Jungfernflug im letzten Juli wird ein Ariane 6 mit zwei seitlichen Boostern (Version 62) CSO-3 in die Umlaufbahn bringen, geleitet von der Generaldirektion für Rüstungsfragen (DGA). Der Satellit ist Teil des MuSIS-Programms, das der Militärüberwachung durch die französischen Streitkräfte sowie deren deutschen und schwedischen Partnern dient. Diese Konstellation aus drei optischen Erkennungssatelliten (CSO für „Component Spatiale Optique“) folgt dem Hélios 2-System und hat die doppelte Mission der Erkennung und Identifizierung (CSO-2 orbitiert in einer Höhe von etwa 480 km).

Diese Satelliten wiegen jeweils rund 3,5 Tonnen und wurden von Airbus Defense and Space (Design und Realisierung) sowie von Thales Alenia Space Frankreich (optischer Teil) entwickelt. Ihre theoretische Lebensdauer beträgt 10 Jahre. Die beiden vorhergehenden Satelliten, CSO-1 und CSO-2, wurden 2018 und 2020 durch Arianespace mittels russischen Sojus-Raketen ins All befördert. Angesichts des Ukraine-Konflikts wird diese Aufgabe nun von dem neuen Träger der Europäischen Weltraumorganisation übernommen. Folglich können Interessierte am 26. Februar um 17:24 Uhr den Arianespace YouTube-Kanal besuchen.
Ein stetiges Auftragsbuch
In der Reihe positiver Nachrichten für die europäische Luft- und Raumfahrtindustrie verzeichnen wir die Unterzeichnung neuer Verträge für Ariane 6. Zunächst wurden die Starts der ersten beiden Satelliten der zweiten Generation des Galileo-Systems formalisiert. Vor diesem Flug sind bereits drei weitere Missionen zur europäische Raumfahrt tätig, darunter SG-A1 von Eumetsat, eine Satellitenmission für Wetter- und Klimabeobachtungen aus einer polaren Umlaufbahn. Trotz dessen, dass dieser Satellit bereits für Ariane 6 angekündigt wurde, wird der Start im kommenden August geplant.
Insgesamt sind für dieses Jahr fünf Flüge des neuen europäischen Trägers vorgesehen, insbesondere der erste Start der schweren Version von Ariane 6 mit vier Boostern (64). Dennoch bleibt man weit entfernt von den wettbewerbsfähigen Preisen der wiederverwendbaren Raketen von SpaceX…