Während Tether sich darauf vorbereitet, für 2024 Rekordgewinne von über 10 Milliarden US-Dollar bekannt zu geben, verstärken globale Bankengiganten ihre Positionierung auf dem Stablecoin-Markt. Von der Société Générale bis zur Deutschen Bank vervielfachen traditionelle Finanzinstitute ihre Initiativen, um diese Krypto-Revolution nicht zu verpassen.
Banken an der Spitze der Stablecoin-Innovation
Der kometenhafte Erfolg von Tether Holdings im Jahr 2024 bleibt nicht unbemerkt. Mit Nettogewinnen von über 10 Milliarden US-Dollar ist Tether, Emittent des Stablecoins USDT, zu einem wichtigen Akteur im Krypto-Ökosystem geworden.
Angesichts dieser Entwicklung bereiten viele Banken, insbesondere in Europa und Asien, aktiv ihren Eintritt in den Stablecoin-Markt vor.
In Europa entstehen ehrgeizige Initiativen. Die Société Générale hat über ihre Tochtergesellschaft SG-Forge einen durch den Euro gedeckten Stablecoin auf den Markt gebracht, der jetzt für Privatanleger zugänglich ist.
In Deutschland entwickelt die Bank Oddo BHF einen Stablecoin, während die britische Revolut ein ähnliches Projekt erwägt. DWS, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, plant ebenfalls den Start im Jahr 2025, ebenso wie BBVA in Spanien, das mit Visa an einem Pilotprojekt zusammenarbeitet.
In Asien ist die Begeisterung ebenso spürbar. Ein von Standard Chartered geführtes Konsortium testet einen durch den Hongkong-Dollar gedeckten Stablecoin. Diese Dynamik spiegelt die wachsende Akzeptanz und den Wunsch wider, den Anforderungen des globalen Marktes gerecht zu werden.
Globale Expansion geprägt von regulatorischen Herausforderungen
In den Vereinigten Staaten verfolgen große Banken trotz eines ausgeprägten Interesses an Stablecoins einen vorsichtigeren Ansatz, der durch die Entwicklung des Regulierungsrahmens bedingt ist. JPMorgan Chase, ein Pionier mit seinem JPM-Coin-Token, erwägt nun die Koexistenz zwischen traditionellen Stablecoins und seinen eigenen Einzahlungstoken.
Laut Naveen Mallela von Kinexys, der Abteilung für digitale Vermögenswerte der Bank, werden von Bankinstituten ausgegebene Stablecoins innerhalb von drei Jahren alltäglich sein.
Die notwendige technologische Infrastruktur wird schrittweise aufgebaut, insbesondere mit dem für 2025 geplanten Tokenisierungsnetzwerk von Visa. Cuy Sheffield, Leiter der Krypto-Abteilung von Visa, weist auf die wachsende Nachfrage asiatischer und südamerikanischer Finanzinstitute hin.
Es bestehen jedoch weiterhin Bedenken. Die EZB warnt vor potenziellen Risiken für die Finanzstabilität, einschließlich der möglichen Erosion traditioneller Bankeinlagen. In den Vereinigten Staaten bleiben Fragen zur Art der Reserven, die Stablecoins garantieren, und zu ihrem Versicherungsschutz unbeantwortet.
Kurz gesagt: Die Begeisterung traditioneller Banken für Stablecoins, angefeuert durch den durchschlagenden Erfolg von Tether, markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung des globalen Finanzsystems. Der Erfolg dieses Übergangs wird jedoch weitgehend von der Fähigkeit der Regulierungsbehörden abhängen, einen klaren und ausgewogenen Rahmen zu schaffen, der Innovationen ermöglicht und gleichzeitig die Finanzstabilität gewährleistet.