Dies ist ein großer Schritt für Europa in seinem Streben nach Weltraumautonomie. Die Europäische Kommission gab am Montag die Unterzeichnung des IRIS²-Vertrags bekannt, eines ehrgeizigen Projekts mit 290 Satelliten, das verspricht, die sichere Konnektivität auf dem Kontinent zu revolutionieren.

Europa wird eine Konstellation von 290 neuen Satelliten erwerben © Alones / Shutterstock

Der 16. Dezember 2024 könnte fast als historischer Tag für den europäischen Weltraum gelten. Die Europäische Kommission hat gerade ihr Satellitenresilienz- und Interkonnektivitätsinfrastrukturprojekt (IRIS²) abgeschlossen und einen Konzessionsvertrag mit dem SpaceRISE-Konsortium unterzeichnet, zu dessen Partnern Orange und Thales gehören. Diese für 2030 geplante multiorbitale Satellitenkonstellation muss technologische Innovation und strategischen Ehrgeiz vereinen, um die digitale Unabhängigkeit Europas gegenüber den Vereinigten Staaten und Akteuren wie insbesondere SpaceX und Starlink zu gewährleisten.

Eine Konstellation von Satelliten, die der Autonomie europäischer Bürger, Unternehmen und Regierungen dienen

Wenn wir über die IRIS²-Konstellation sprechen, müssen wir verstehen, dass sie viel mehr als ein einfaches Netzwerk von Satelliten darstellt. Durch die Kombination von Satelliten in mittlerer (MEO) und niedriger Erdumlaufbahn (LEO) wird dieses System der neuen Generation letztendlich eine optimale Abdeckung des gesamten europäischen Territoriums gewährleisten. Seine innovative Architektur wird es ermöglichen, Regierungsinstitutionen sichere Konnektivitätsdienste bereitzustellen und gleichzeitig einen Hochgeschwindigkeitszugang für Unternehmen und Bürger zu gewährleisten.

Das Projekt, das dritte Flaggschiff-Weltraumprogramm der Europäischen Union, reagiert auf entscheidende Fragen der digitalen Souveränität. In einer Welt, in der Konnektivität sowohl politisch als auch militärisch ein strategisches Thema ist, wird IRIS² Europa wesentliche technologische Unabhängigkeit bieten, insbesondere in derzeit unterversorgten geografischen Gebieten. Diese verstärkte Autonomie wird es dem Alten Kontinent ermöglichen, die Abhängigkeit von ausländischer Infrastruktur zu verringern.

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Das SpaceRISE-Konsortium, das dieses ehrgeizige Projekt anführt, vereint die größten europäischen Namen im Raumfahrtsektor. Angeführt von drei großen Betreibern – SES SA, Eutelsat und Hispasat – umfasst diese Zusammenarbeit führende Akteure wie Thales Alenia Space, Airbus Defence and Space, Orange und die Deutsche Telekom, die modernstes technisches Fachwissen einbringen werden.

Eine innovative öffentlich-private Partnerschaft für die Zukunft des europäischen Weltraums

Der heute unterzeichnete Konzessionsvertrag schafft einen innovativen öffentlich-privaten Partnerschaftsrahmen über 12 Jahre. Es stützt sich auf öffentliche Investitionen der EU und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sowie private Mittel des SpaceRISE-Konsortiums, das ein tragfähiges und nachhaltiges Wirtschaftsmodell für das Projekt schafft. Bis 2030 werden staatliche und kommerzielle Konnektivitätsdienste eingeführt.

Die finanzielle Zusage, die rund 11 Milliarden Euro beträgt, spiegelt den vollen Anspruch dieses Programms wider, wobei die ersten Investitionen bis 2027 garantiert sind. Die Kommission hat sogar einen flexiblen Finanzierungsmechanismus geplant, der sich an künftige europäische Haushaltsrahmen anpasst, um die Kontinuität des Programms zu gewährleisten Projekt.

Das IRIS²-Projekt eröffnet auch neue Perspektiven für das europäische Weltraumökosystem. Durch die Förderung der Integration von KMU und neuen Akteuren entlang der Lieferkette stimuliert es Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der Branche. Dies ist ein integrativer Ansatz, der durchaus wirtschaftliche Vorteile bringen könnte, die der gesamten europäischen Raumfahrtindustrie zugute kommen.