Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Bots wird Facebook eine eher seltsame Lösung wählen. Obwohl wir uns alle des Problems bewusst sind, hat die Muttergesellschaft Meta eine gelinde gesagt überraschende Idee: Sie startet ihre eigenen Bot-Armeen. Ja, das hast du richtig gelesen.
Berichten zufolge steht Facebook kurz davor, „Konversationsagenten“ mit sehr klassischen Profilen einzusetzen: Name, Profilfoto, Biografie usw. Genau wie ein echter Benutzer. Die Idee wäre, sie mit uns interagieren zu lassen. Wir sprechen sogar über Biografien und Fotos, die durch künstliche Intelligenz generiert wurden, was das Thema noch weiter verwirren wird.
Aber warum tun?
Die Frage in aller Munde ist offensichtlich: Warum zum Teufel? Laut Meta könnten diese Bots mehrere Aufgaben übernehmen. Sie könnten Hilfe bei bestimmten Aufgaben leisten, Gespräche anregen oder sogar neue Erfahrungen bieten. Stellen Sie sich einen auf Reisen spezialisierten Bot vor, der Ihnen Ratschläge gibt, oder einen anderen, der Debatten über Ihre Interessen veranstaltet. Auf dem Papier ist die Idee nicht ganz abwegig.
Es ist jedoch unmöglich, nicht zusammenzuzucken. Facebook kämpft seit Jahren gegen gefälschte Konten und bösartige Bots, die auf seiner Plattform im Überfluss vorhanden sind. Diese werden oft genutzt, um falsche Informationen zu verbreiten, die öffentliche Meinung zu manipulieren oder sogar Betrug zu begehen. Besteht also nicht die Gefahr, dass die Situation durch das Hinzufügen einer neuen Ebene gefälschter Profile, auch solcher, die von Facebook erstellt wurden, noch schlimmer wird?
- Globale Konnektivität im Web
- Zugang zu Informationen und Inhalten
Der Zeitpunkt ist umso überraschender, wenn man sich an die jüngsten Datenlecks erinnert, von denen Hunderttausende Nutzer betroffen waren. Das Vertrauen der Benutzer ist bereits unter Druck, und diese Initiative könnte durchaus mehr als eine Person abschrecken.
Eine Zukunft, in der wir nicht mehr wissen, mit wem wir sprechen?
Die Ankunft dieser Bots wirft unweigerlich die Frage der Transparenz auf. Woher wissen wir, ob wir mit einer realen Person oder einer KI sprechen? Meta muss klare Mechanismen zur Profildifferenzierung einführen, andernfalls entsteht eine digitale Kakophonie, in der Authentizität zu einem knappen Gut wird.
Andere Plattformen erforschen ebenfalls die KI-Integration, aber der Ansatz von Facebook, vollständige Profile zu erstellen, die Benutzer nachahmen, ist gelinde gesagt einzigartig. Wir denken unweigerlich an die Werkzeuge zur Schaffung „künstlicher Menschen“ auf Basis von KI, die bereits große Wellen schlagen. Folgt Facebook nur einem Trend oder geht es ein großes Risiko ein?
Im Moment schwer zu entscheiden. Meta setzt vielleicht darauf, dass gut betreute und eindeutig identifizierte Bots einen Mehrwert für die Plattform bringen können. Die Gefahr von Verwirrung, Manipulation und Verärgerung des Benutzers ist jedoch sehr real. Wir fragen uns, was schief gehen könnte, wenn wir wissen, dass selbst die aktuellen Algorithmen von Facebook manchmal Schwierigkeiten haben, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden.
Während wir darauf warten, mehr über die konkrete Umsetzung dieser Strategie zu erfahren, ist eines sicher: Die Ankunft dieser „offiziellen“ Bots birgt die Gefahr, dass ein ohnehin schon aufgeregtes soziales Netzwerk noch weiter durcheinandergewirbelt wird. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Initiative zu einer willkommenen Neuerung oder zu einer zusätzlichen Problemquelle für Facebook entwickelt.
Quelle : neowin