Das Fernsehen ist tot – es lebe das Fernsehen!

Davon, dass das Internet mal das Fernsehen ersetzen wird, redet Gott sei dank schon lange keiner mehr. Das es sich verändern muss, dafür um so mehr. In Zeiten von Video on Demand oder Streaming-Diensten wie z.B. Youtube und Co., Watchever, Hulu oder auch neuen Angeboten wie Unitymedias Horizon verändern sich unsere Sehgewohnheiten und somit natürlich auch unsere Ansprüche an das gute alte Fernsehen. Zeitversetzter TV-Genuss, die Möglichkeit in laufenden Sendungen hin vor- und zurück zu spulen, bequem eine Sendung aufnehmen zu können und nicht zuletzt das alles mit einer Vielzahl von Endgeräten bewerkstelligen zu können – das bietet jetzt, vertraut man den Herstellerangaben, ein neuer Dienst namens “Magine”.

Das schwedische Unternehmen ist vor kurzem mit einer Closed Beta in den deutschen Markt gestartet und sieht schon recht vielversprechend aus. Magine ist vollkommen Cloud-basiert, läuft auf dem PC, dem iPhone oder iPad und auf Samsung SmartTVs, Eine Version für Android ist bereits angekündigt. Kommt die PC Version noch ein wenig holprig daher und nervt mit der Installation eines DRM Browser-Plugins namens Widevine Media Optimizer, macht vor allem die iPad Version schon einen relativ runden Eindruck. Magine hat alles, was Zattoo wohl nie haben wird. Vor- und Zurückspulen in laufenden Sendungen, alte (bis zu 7 Tagen zurückliegende) Sendungen anschauen, Sendung pausieren, Sendung nach Kategorie oder Volltext suchen und wohl auch aufnehmen, wobei diese Funktion wohl noch nicht integriert wurde. Viele der o.g. Funktionen hängen von den zugestandenen Nutzungsrechten der einzelnen Sender und Sendergruppen ab. Die Öffentlich Rechtlichen haben anscheinend vielen Dingen noch nicht zugestimmt. Die Privaten sind da teilweise weiter. Auch ist die Senderauswahl hier in Deutschland noch recht bescheiden. Aber das kann ja alles noch werden.

Die Magine App kommt sehr stylish rüber und man kann sich entlang der gelungenen Timeline durch das Programm hangeln. Die Bildqualität ist gut – angeblich auch schon bei einer 3G Verbindung. Manchmal braucht es ein paar Sekunden bis sich Bild- und Tonqualität eingepegelt haben. Auf Wunsch lässt sich das iPhone oder iPad auch als Fernbedienung nutzen und das Bild dann z.B. auf dem großen PC Flatscreen betrachten.

Magine ist vollkommen werbefrei (bis auf die Werbung der Sender in ihren Streams natürlich) und momentan noch kostenlos. Was das ganze hinterher mal kosten soll – darüber schweigt man sich momentan noch aus.

Bleibt zu hoffen, dass in nächster Zeit möglichst viele Sender nachziehen werden und möglichst alle Funktionalitäten von Magine unterstützen werden. den damit steht und fällt der Erfolg von Magine hier in Deutschland. Der Anfang ist zumindest schon einmal gemacht…

Im nachfolgenden Video beschreibt Firmengründer Mattias Hjelmstedt mit schwedischem Temperament seine Erfindung. Das zweite Video zeigt ein kurzes Hand-On in Schwedisch.

https://www.youtube.com/watch?v=SqJyYwM8wfo