Nukotoys, ein Spieleentwickler aus San Francisco, gewinnt die “VentureBeat’s Mobile Beat tablet startup competition”. Das ist ihnen zu gönnen, wäre aber hier keinen Artikel wert, würde nicht eine relativ neue Technologie bei den Spielen zum Einsatz kommen. Nukotoys nutzt bei den verwendeten Spielkarten druckbare Elektronik. Dadurch gelingt es, Inhalte auf den Spielkarten mit Videos und Animationen auf dem iPad zu verknüpfen und diese digital aufzuwerten. Das dahinterstehende System heißt “Touchcode” und ist vergleichbar mit einem QR-Code.
Beide Codes bieten die Möglichkeit Informationen abzulegen. Im Gegensatz zu einem QR-Code der mit der Kamera erfasst wird, wird der Touchcode von dem kapazitiven Multitouch Display erkannt. Die Karte nutzt die kapazitive Energie der Hand und führt diese zu einem Schaltkreis der in die Karte gedruckt ist. Dieser “aktivierte Schaltkreis” wird von dem Touchscreen, genauso wie die Berührungen durch die Fingerspitzen, erkannt. Die Technik dahinter kommt von Printechnologics, einem Technologieentwickler für gedruckte Funktionalitäten.
Der Touchcode ist recyclebar, kostengünstig und lässt sich mit gängigen Druckmaschinen in nahezu jedes Druckprodukt (Papier, Karton, Folie, …) integrieren. Ein Vorteil des Touchcodes ist, dass er unsichtbar ist und die Ästhetik des Produktes nicht beeinträchtigt. Nach der Installation der jeweiligen App ist kein weiterer technischer Aufwand mehr notwendig. Damit ist auch schon der größte Nachteil des Touchcodes genannt: Jeder, der ein Produkt mit dem Touchcode veröffentlicht, braucht eine eigene App. Ist die App installiert geht es einfach: Karte auflegen, der Code wird automatisch gescannt und der Nutzer bekommt den gebotenen Inhalt freigeschaltet und angezeigt.
Neben der Verwendung des Touchcodes bei den Spielen von Nukotoys, wurde der Code mittlerweile auch schon vom Axel Springer Verlag und dem Olympia Verlag genutzt, um gedruckte Ausgaben von Zeitschriften mit den digitalen Ausgaben zu verbinden. Des weiteren wurde der Touchcode auch in Israel für das Fußballbilder Sammelalbum iSupergol verwendet. Hier konnten Fußballfans erstmals zusätzliche Informationen und Videos zu den abgebildeten Spielern auf ihrem Device abrufen. Weitere Einsatzmöglichkeiten wären u.a. Rezepttipps auf Fertiggerichten, Verifizierung von Eintrittskarten oder über einen in die Verpackung integrierten Touchcode, könnte der Konsument Produktinformationen noch am Point of Sale und damit direkt während des Kaufentscheidungsprozesses bekommen.