Werbung im Internet – oft geschmäht und verflucht, ist sie es jedoch, die die meist kostenlosen Angebote im Web erst möglich machen. Nicht anders, als beim TV oder bei Zeitschriften und Zeitungen. Große Websites wären ohne die Werbeeinnahmen genauso wenig überlebensfähig, wie private Fernsehsender oder aber werbefreie Magazine, die dann ein Vielfaches des jetzigen Marktpreises kosten müssten. Da ist es verständlich, dass um den großen Werbekuchen ein ständiges Gerangel zwischen den einzelnen Medien statt findet. Als Gewinner geht dann seit ewigen Zeiten das Fernsehen daraus hervor. Aktuell gefolgt von Tageszeitungen, Magazinen und dann auf Platz vier, knapp vor dem Radio, das Internet.
Was das in Zahlen bedeuet., hat der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) jetzt ermittelt:
• Fernsehen: 3,954 Milliarden Euro (21%)
• Tageszeitungen: 3,638 Milliarden Euro (19,4%)
• Publikums- und Fachzeitzeitschriften: 2,310 Milliarden Euro (12,3%)
• Internet: 0,861 Milliarden Euro (4,6%)
• Radio: 0,692 Milliarden Euro
Das sind zusammen ca. 60% des deutschen Werbenmarkts. Um den Rest schlagen sich die Anbieter von Kino- und Plakatwerbung, Postwurfsendungen, etc.
Nun hat sich das Branchenblatt iBusiness.de mal die Mühe gemacht zu untersuchen, ob die Verteilung dieser Werbegelder eigentlich noch dem heutigen Stand der Dinge gerecht wird, wenn man das Ganze mal unter dem Aspekt der durchschnittlichen Nutzungsdauer der einzelnen Medien betrachtet. Schließlich ist Zeit ja Geld – vor allem eben auch die Zeit, die der potentielle Kunde die teuer erkaufte Werbung überhaupt zu Gesicht bekommt. Und siehe da – TV und Print sind demnach vollkommen überbewertet. Und das geht vor allem zu Lasten des Internets und des Radios. Würden die Etatverantwortlichen also mal etwas mehr ihre alteingetretenen Pfade verlassen, könnten Milliarden von zusätzlichen Werbegeldern in Richtung Internet wandern. Was das für einen, mitunter auch kreativen Schub für das doch immer noch recht junge Medium bedeuten könnte, kann sich jeder selber ausmalen.
Hier geht’s zum recht ausführlichen Artikel der iBusiness. Seite 2 und 3 verstecken sich hinter einer Pay-Wall – allerdings bietet schon die erste Seite Lesestoff genug und bringt ihr Anliegen ausreichend verständlich an den interessierten Leser.
Bildquelle: Mykl Roventine