Nachdem das schwedische Traditionsunternehmen Ericsson im Jahr 2000 seine bis dato äusserst erfolgreich laufende Mobiltelefonsparte aufgeben musste, da es bei einem Hauptzulieferer in New Mexico zu einem verheerenden Brand gekommen war, entschied man sich im Jahr 2001 zu einem Joint Venture mit dem japanischen Elektronik-Riesen Sony. Man konnte damals, anders als die Konkurrenz, nicht einfach auf andere Zulieferer ausweichen und stand so mit dem Rücken zur Wand, was die Fortführung der Handy-Produktion anbetraf.
Zusammen mit Sony startete man Sony Ericsson und konnte in der Folge einige Erfolge im boomenden Handy-Markt für sich verbuchen. Doch in einer Zeit, in der Telefone, Multimediaplayer und Computer immer mehr zu einer Einheit verschmelzen oder zumindest eng verzahnt miteinander kommunizieren, wurde das Joint Venture der beiden Unternehmen mehr und mehr zur Belastung bei der Entwicklung neuer, zeitgemäßer Geräte. Sonys Tablets. Spielkonsolen und andere Consumer Electronic Devices blieben dem Firmenzusammenschluß vorenthalten und konnten so auf die immer stärker werden Integration all dieser Geräte, wie es die Konkurrenz vor macht, nicht mehr angemessen reagieren.
Und so ist es jetzt beschlossene Sache, dass Sony seinen Partner Ericsson aus dem ungeliebten Joint Venture rauskaufen wird. Etwas über eine Milliarden Euro fließen dafür aus Sonys Taschen in Hände des schwedischen (Ex)-Partners Bei Sony zeigt man sich zuversichtig, auf diese Weise für den weiterhin wachsenden Markt der Mobile-Devices ausreichend gerüstet zu sein. Vor allem Konkurrenten wie z.B. Samsung hat man dabei im Visier. Dieser macht heute bereits ca. die Hälte seines Gewinns im Bereich Telekommunikation.
Sony Ericsson ist also Geschichte. Die Schweden werden weiterhin im Bereich der Netzbetreiber und Diensteanbieter (weltweit laufen ca. 40% aller mobilen Telefongespräche über Ericsson Netze) tätig bleiben. Und Sony? Wird es den Japanern noch einmal gelingen, eine so marktbeherrschende Position wie zu Zeiten des Walkmans zu erreichen? Wir werden sehen…
Bildquelle: mroach