Das schwedische Startup „Flattr“ hat mit dem gleichnamigen Dienst momentan ein äusserst interessantes Konzept in der Erprobungsphase.
Flattr (engl.: to flatter = schmeicheln) nennt sich selbst etwas gewagt das “weltweit erste Social-Micropayment-System” und ermöglicht registrierten Benutzern, Kleinstbeträge an Blogger, Musiker, Fotografen oder sonstigen Anbietern unterschiedlichster Inhalte im Web zu zahlen.
Und dabei gibt es ein paar bemerkenswerte Unterschiede zu den bisherigen, leidlich funktionierenden Micropayment Diensten.
Mehr Infos und ein Video nach dem Break.
Als erstes legt man bei Flattr einen monatlichen Betrag fest, den man auszugeben bereit ist. Dieser wird durch die Anzahl der „Spenden“ im jeweiligen Monat geteilt. Gibt man z.B. €2,- pro Monat an, so verteilen sich diese bei 2 Klicks auf die jeweiligen Flattr-Buttons zu je einem Euro auf den jeweiligen Inhalteanbieter. „Flattrt“ man jedoch 20 unterschiedliche Dinge, so verteilen sich die investierten Euros dementsprechend als 10 Cent Häppchen an die jeweiligen Nutzniesser. Für einen selber bleiben die Kosten also gleich.
Nachfolgendes Video verdeutlicht das ganz anschaulich.
Den grössten Unterschied zu Konkurrenzangeboten wie z.B. „Kachingle“, bei denen die Gelder Gema-mäßig nach Anzahl der Aufrufe fliessen, macht sicherlich die eigenständige, inhaltsbezogene Verteilung seines monatlichen Betrags aus. So ist sicher gestellt, dass das eigene Geld nicht Inhalten zugute kommt, die man selber gar nicht genutzt oder für gut befunden hat.
Des weiteren macht Flattr keinen Unterschied zwischen Anbieter und Rezipient – jeder kann mit seinem Flattr-Konto sowohl zahlen als auch einnehmen.
Für seine Dienste verlangt Flattr 10% des eingezahlten Geldes. Momentan befindet sich der Dienst noch in einer „closed beta“ Version, d.h. man kann lediglich durch eine persönliche Einladung teilnehmen. In den nächsten Wochen soll dann der Zugang für alle Interessenten freigeschaltet werden.
Es bleibt abzuwarten, ob Flattr sich durchsetzen wird. Facebook hat mit seinem neulich vorgestellen „Like-Button“ sicherlich das Potential, einen ähnlichen Dienst auf die Beine zu stellen – fehlt hier doch lediglich das Payment-System dahinter. Dafür würde Facebook mit seiner millionenschweren Userschaft das leidige „Henne- Ei-Problem“ solcher Dienste mit einem Handstreich von Tisch wischen können.