Schon vor geraumer Zeit teilte die skandinavische Softwareschmiede Opera der Öffentlichkeit mit, ihren gleichnamigen Browser auch in einer Version für das iPhone OS anbieten zu wollen. Fristet Opera auf dem Desktop eher ein Schattendasein, so ist die mobile Version schon wesentlich weiter verbreitet, bietet sie doch oftmals ein wesentlich fortschrittlicheres Surf-Gefühl als die zumeist rudimentären Onboard-Lösungen.
Jetzt soll also auch das iPhone mit „Opera Mini 5“ von den typischen Opera-Merkmalen profitieren. Allem voran der typischen Datenkompression; hierbei leitet der Browser alle Anfragen auf die Opera-Sever um, die dann eine komprimierte/optimierte Version der jeweiligen Website auf das Smartphone schickt. Die so aufbereiteten Daten verkürzen die Ladezeiten, verringern die Datenmenge und sparen somit je nach Vertrag auch noch Übertragungskosten.
Weitere Infos und ein Video nach dem Break.
Doch vor den Zugang zum iPhone hat der grosse Steve die Prüfung der Apps durch Apple geschaffen. Als Qualitätskontrolle und Schutz vor Malware durchaus als sinnvoll zu erachten, haben in letzter Zeit z.T. unverständliche oder nicht nachvollziehbare Ablehnungen diverser Apps die Zugangskontrollen ein wenig willkürlich erscheinen lassen. Browser gelten perdu schon als „gefährliche“ Software, bringen sie doch z.B. nicht immer freundlich gesonnene Skripte auf das jeweilige Gerät.
Doch bei Opera ist man sich dieser Schwierigkeit bewusst und setzt auf das Social Web als Meinungsmacher; auf Twitter wurde der Einreichungstermin zur Prüfung der App durch Apple kommuniziert – ein Counter (Link) zeigt in fetten Lettern vergangene Zeit zwischen Einreichung und (gehoffter) Genehmigung – mittels Twitter und Facebooklinks sowie eines Gewinnspiels hofft man auf virale Unterstützung und ein erstes Demovideo gibt es auch schon. Man versucht also von Vornherein mittels der Webgemeinde leichten Druck auf Apple aus zu üben und so die Zulassung zum Erfolgsgaranten Appstore zu erreichen.
Legt man mal all die o.g. Kommunikationspoliitik auf Seite, zeigt das Video ein paar wirklich gelungene Ansätze, was das Userinterface angeht. So ist die Tab-Verwaltung wesentlich smarter gelöst als beim mobilen Safari; ein längeres gedrückt halten eines Links bietet z.B. an, diesen in einem neuen Ttab zu öffnen. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, häufig besuchte Websites auf der Startseite abzulegen. Und die oben beschriebene Datenaufbereitung über die Opera-eigenen Server bringt laut Video ein nicht unbeachtlichen Geschwindigkeitsvorteil beim mobilen Surfen.
Das, was wir bisher von Opera Mini 5 für das iPhone OS zu sehen bekommen haben, macht einen durchaus interessanten Eindruck. Bleibt abzuwarten, ob und wann Apple die App für den Appstore zulassen wird. Der Countdown läuft…