Bei all dem Hype um die neuen Smartphone-Systeme wie iPhone OS, Android oder aber auch Web OS ist es um das Symbian OS in letzter Zeit ja ein wenig still geworden. Wir erinnern uns; Symbian – einst als Konsortium der Unternehmen Ericsson, Motorola, Nokia und Psion gegründet. Später traten auch Panasonic, Siemens, Sony Ericsson und Samsung als Gesellschafter bei und gemeinsam entwickelte man das Symbian OS – Betriebsystem von über 145 Millionen Symbian-Smartphones (Stand:2007).
2008 übernahm dann Nokia Symbian komplett und lizensiert das Symbian OS mittlerweile an so gut wie jeden Hersteller von Mobile- und Smartphones.
Mit der Zeit setzte auch Symbians einstmals hochgelobte Smartphone Benutzeroberfläche UIQ mehr und mehr Staub an. Konzipiert mit Blick auf den damaligen Hauptkonkurrenten Windows Mobile, reichte die oftmals umständliche Bedienung des Systems doch meist für einen kleinen Vorsprung in Sachen Usability.
Doch die Voraussetzungen haben sich in den letzten 1 -2 Jahren dramatisch verändert. iPhone und Co. haben kapazitiven Touchscreens im Massenmarkt etabliert und zeigen auch auf Software-Seite, was heutzutage von einem modernen Smartphone mit Multitouch, Beschleunigungssensor, GPS-Empfänger oder aber auch Kompassfunktion zu erwarten ist.
Weiter Infos und ein paar Mockup-Screens nach dem Break.
Dies hat man auch bei Nokia erkannt und rüstet sich sowohl auf Hardware- als auch auf Softwareseite dem entsprechend. So bot man jetzt erstmals einen kleinen Ausblick auf die kommende Symbian Generation, die 2010/2011 auf den Markt kommen soll. Nokia sagt, das System sei nicht das Problem, sondern die Benutzeroberfläche. Und so hat man gründlich aufgeräumt; 2 statt bisher 8 Schritte um ein Musikstück oder ein Video abzuspielen, 2 statt bisher 4 Klicks um eine E-Mail zu verfassen etc.
UIQ soll bis zu 3x schneller werden, Scrolling, heute mit 15fps integriert, wird in Zukunft bis zu 60fps schnell sein. Und mehr als 350 Systemmeldungen, die die Benutzung von Symbian heutzutage oftmals so nervtötend gestalten, hat man im kommenden System entfernt.
Nokia CEO, Olli-Pekka Kallasvuo, nennt das neue GUI „Magic“. Uns bleibt nur abzuwarten, wie sich das Ganze anfühlen wird, wenn die ersten Geräte mit dem neuen System auf dem Markt sind. Innovationen lassen sich nicht ausmachen – eher schliesst man endlich wieder zur Konkurrenz auf. Aber wo wird die 2010/2011 stehen? Eins ist sicher, auf Nokia kommen herausfordernde Zeiten zu. Die Karten im Mobile-Markt sind neu gemischt.