Am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Cambridge, USA, genauer am 1985 von Nicholas Negroponte gegründeten MIT Media Lab, entwickelt man momentan einer Technologie, berührungssensitive Tapeten für den Massenmarkt zugängig zu machen. Beim “Living Wall” Projekt, geleitet von Leah Buechley, integriert man dabei eine hauchdünne Stahlschicht in die Papierbahnen, ein Anstrich mit kupferhaltige Farbe sorgt für die nötigen Schaltkreise, deren Bedienelemente sich im Dekor verstecken.
Kombiniert mit preisgünstigen Temperatur- oder Berührungssensoren, LEDs und Bluetooth Sendern lassen sich so alle möglichen Devices in der näheren Umgebung ansprechen. So steuert man seine HiFi Anlage, schaltet das Licht an und aus, bedient den Toaster oder die Microwelle, indem man die entsprechenden “Schalter” auf der Tapete berührt.
Weitere Infos und Video-Links nach dem Break.
Auch wenn die Produktion dieser interaktiven Tapete laut Buechley schon mit den heutigen Produktionsmethoden realisierbar wäre, werden wir sicherlich noch einige Jahre warten müssen, bis die Living Wall das eigene Heim verzieren wird. Aber dass man Negroponte, Autor von “Being Digital” nie unterschätzen darf wenn es darum geht, Zukunftstechnologie massenfähig zu machen, wissen wir spätestens seit seiner “One Laptop per Child” Initiative. Diese hat es sich ja zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen in der dritten Welt den Zugang zu neuen Kommunikationsmitteln und somit auch zu einer gewissen Chancengleichheit zu ermöglichen. Von solch’ hehren Zielen ist das Living Wall-Projekt sicherlich meilenweit entfernt – was es aber beileibe nicht weniger spannend macht.
Nachfolgend zwei Flickr-Videos, in denen Leah Buechley einen Prototypen ihres Living Wall-Projekts demonstriert: Video 1, Video 2.