Wie bereits im Vorfeld im Trendpiraten-Blog und in anderen Medien heftig spekuliert, hat Sony seine heutige gamescom-Pressekonferenz genutzt, um offiziell zu machen, was bis ins Detail bereits bekannt geworden war: Die PS3 Slim kommt – ernsthaft. Das Update der leistungsstarken Multimedia- und Spielekonsole bietet aus kompatibilitätsgründen die gleiche Leistung wie das Vorgängermodell, ist nun allerdings 32% kleiner, verbraucht bis zu 34% weniger Energie und entlastet Spiele-Nomaden von 36% Gewicht. Der mutmaßliche Preis von 299 Euro wurde ebenso bestätigt wie die neue Festplattenkapazität von 120 GB. Überraschend kommt indes, dass man bei der PlayStation 3 Slim auf ein entscheidendes Feature in Zukunft verzichten muss.
Wie die nun ebenfalls offiziellen Fotos bestätigen, zeigten die im Mai in einem chinesischen Forum aufgetauchten Fotos bereits die PS3 Slim. Und das bedeutet im Klartext, dass das Design der verkleinerten Konsole eher Geschmackssache sein dürfte. Elemente, die dem dickbauchigen Vorgänger optische Wertigkeit verliehen wie die Front in schwarzer Klavierlackoptik und Zierleisten in Chromoptik mussten preisbewusst anmutendem, angerauhtem Plastik weichen. Dadurch erinnert die PS3 Slim stärker an die Playstation 2 als an ihren nächsten Verwandten.
Hoffnungen auf weitere Schnittstellen wie eine Erweiterung auf 4 USB 2.0-Eingänge wurden nicht eingelöst. Die weiteren USB Slots und der Kartenleser, den die erste Generation der Playstation 3 noch bot, bleiben wegrationalisiert: Auf der Rückseite finden sich neben dem Netzsteckeranschluss weiterhin nur Ethernet-Port, HDMI-, Optische Audio- und die proprietäte AV-Mediaport-Schnittstelle.
Nostalgiker können das alte Playstation 3-Modells ab morgen zum neuen Preis von 299 Euro sichern – so lange, bis die Lager leer sind. Doch könnten diese Modelle angesichts der Ankündigung, dass die leisere, energiesparsamere und mit einer größeren Festplatte versehene PS3 Slim bereits in der ersten September Woche erhältlich sein wird, die glänzenden Boliden schwer in den Regalen liegen lassen.
Randbemerkung: Wie ebenfalls im Vorfeld schon gemutmaßt, nutzte Sony die Pressekonferenz unter anderem auch zur Vorstellung seines Video on Demand-Angebotes für Playstation 3 und PSP. Das “Video Store” genannte Angebot soll ab November diesen Jahres zur Verfügung stehen und Leih- sowie Kauffilme von Studios wie Warner, Fox, Walt Disney Pictures, Universal, Paramount, Sony Pictures, MGM, Lionsgate, Constantin und Universum anbieten. Die Filme sollen sowohl SD- als auch in deutlich besserer HD-Qualität angeboten werden. Zu den genauen Konditionen gab es noch keine Angaben.
Update (00:52 Uhr): Wie nun in der offiziellen Pressemitteilung Sonys zur neuen PlayStation 3 (CECH-2000) nachzulesen ist, wird es doch noch eine einschneidende Veränderung zum älteren Modell geben: War es bei diesem bislang noch möglich, mit Linux ein zweites Betriebssystem zu installieren und so ein noch flexibleres (und auch aus dem Netzwerk besser ansprechbares) Multimedia-System aufzusetzen, wird die PS3 Slim um diese Option beschnitten. Sonys lapidare Erklärung für diese künstliche Beschränkung: “The new PS3 system will focus on delivering games and other entertainment content, and users will not be able to install other Operating Systems to the new PS3 system.” Nun ja… Vielleicht macht dies die Playstation 3-Restposten dann zumindest für Linux-Bastler noch interessant.