Für all die Menschen, bei denen das Mobiltelfon nicht nur ein Kommunikationswerkzeug ist, sondern gleichermaßen zu kostbarer Uhr und zum Mercedes-Benz SLR McLaren passen sowie den finanziellen Status erkennbar machen soll, empfiehlt sich ab September eine Alternative zum guten, alten Vertu-Mobiltelefon. Mit dem MERIDIIST schweißt TAGHeuer Schweizer Chronographen-Tradition und Mobilfunktechnologie zum garantiert nicht für jedermann erschwinglichem Taschengold zusammen.
Wer sich ein TAGHeuer Meridiist gönnt, dürfte auf andere Features achten, als der durchschnittliche Handykäufer, für den Kenngrößen wie hohe Megapixelzahl, Touchbedienbarkeit, Mobiles Internet, flaches Design und vielseitiger Multimediaplayer ganz oben auf der Wunschliste stehen. Nein, beim Meridiist ist das wichtigste Kaufargument distinguierte Wertigkeit: Handgetäschnerte Kalbs- oder Alligatorlederpartien schmiegen sich gefällig an gebürsteten 316L-Edelstahl, während sich die patentierte Uhr im oberen Teil des Handys sowie die Displayabdeckung durch eine Saphirglasscheibe vor Kratzern schützen lassen (obwohl Meridiist-Besitzer sicher kein Kleingeld mit dem Handy in der Hosentasche tanzen lassen. Bei diesen fängt die kleinste Währungseinheit in Scheinform an). Die genaue Zusammenstellung der verbauten Edelmaterialien überlässt TAGHeuer seinen solventen Kunden, die über einen Konfigurator zusammenfügen, was ihrer Meinung nach zusammengehört. Man will ja schließlich nicht riskieren, das selbe Handy wie der Tischnachbar im Country Club aus dem Anzug zu ziehen.
Die technischen Daten geben abgesehen von den hochwertigen Materialien wenig Anlass zum erfürchtigen Heben der Augenbrauen: Quadband-Netzunterstützung (dabei GSM mit GPRS-Beschleunigung), 2 Megapixel-Digitalkamera, LCD-Display mit 240×320 Pixeln, vorinstallierte Bildoptimierungssoftware, JPEG- und GIF-Bildbetrachter, Multimediaplayer für MP3, AAC, AAC+-Audiodateien, Videoaufzeichnung und -wiedergabe. Der Verzicht auf UMTS und ein Li-lon-Akku mit 950mAh bescheren dem Schwergewicht (155 Gramm beulen Hose oder Sakko schon ansehnlich aus) immerhin eine respektable Standby-Ausdauer von 28 Tagen oder Vielsprechern Telefonate von bis zu 7 Stunden Länge. Nichts annähernd spektakuläres. aber wie gesagt: Wer bereit ist mindestens 3.400 Euro für ein Handy auszugeben, für den zählen ganz andere Dinge im Leben als technischer Firefanz.