Samstag, Dezember 14, 2024
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Was ist eigentlich… AMOLED?

2. Großer Farbumfang und detaillierte Graustufendarstellung
Neben dem deutlich höheren Kontrastumfang fallen bei einem AMOLED-Display die deutlich lebendigeren Farben im Vergleich zu einem herkömmlichen Display auf. Die wahrgenommene Farbbrillanz ist dabei um bis zu 40% höher. Auch dies ist wiederrum einem optischen Effekt zu verdanken, dem „Helmholtz-Kohlrausch-Effekt“ – auch „Farbenglut“ genannt: Das subjektive Helligkeitsempfinden steigt, je gesättigter die Farben sind. Aber auch die Graustufendarstellung profitiert davon: Ein Schwarz wird nun wirklich schwarz gezeigt – und nicht dunkelgrau wie bei LCDs. Ein dunkler Bildpunkt wird bei einem LCD-Display lediglich abgeschattet, bei einem OLED-Display hingegen wird er komplett ausgeschaltet. Das Pixel ist dadurch komplett schwarz, da nicht wie bei LCDs hinterleuchtete Nachbarn in die eigentlich nicht leuchtenden Pixel einstrahlen.

3. Verbesserung der Reaktionszeit
LCD-Displays neigen aufgrund ihrer kristallinen Struktur dazu, bei Kälte oder Hitze die Inhalte wahrnehmbar verzögert mit Bewegungsunschärfe und Nachzieheffekten darzustellen. Dagegen sind AMOLED-Displays aufgrund Ihrer Technik immun. Das Umschalten von Bildern soll 20 mal schneller funktionieren als bei herkömmlichen Displays. So können sich auch Extremsportler, Polarforscher und Dschungelcamper auf ruckelfreie Videoberieselung freuen.

Sony-Ericssons Megapixelfürst Satio (ehem. Idou) soll Gerüchten zufolge über ein OLED-Display verfügen.

Sony-Ericssons Megapixelfürst Satio soll Gerüchten zufolge über ein OLED-Display verfügen.

4. Kompaktere Bauweise
Handyhersteller versuchen sich mit gegenseitig durch das Beladen ihrer Mobiltelefone mit immer mehr Features auszustechen. Das Problem dabei: Auch wenn die Geräte leistungsfähiger sein sollen, als ältere Mobiltelefongenerationen, soll sich dies nicht nachteilig auf den Formfaktor oder die Akkulaufzeit auswirken. Die Nichtnotwendigkeit einer Hintergrundbeleuchtung und die Möglichkeit, die Dioden extrem dünn auf eine Trägerfolie auftragen zu können, erfüllen diese beiden Anforderungen. Dadurch dass auf Bauelemente verzichtet werden kann, sind AMOLED-Displays auch spürbar leichter – zumindest so lange, bis wieder eine Armada neuer Bauteile zur Erfüllung der Featuritis-Pficht den Gewinn nicht wieder auffressen.

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5. Besserer Blickwinkel
Die Farbdarstellung von AMOLED-Displays ist weitgehend unabhängig vom Blickwinkel. Während der Betrachtungswinkel bei Standard-LCDs etwa 90° nicht überschreiten darf, bevor Farbverfälschungen auftreten, erweitern AMOLEDs das Blickfeld auf bis zu 160°. So kann man auch dann noch etwas von den neuesten Handyvideos sehen, wenn man zwei Personen neben dem Handyhalter steht.

LGs präsentierte mit dem SH150A einen Slider mit AMOLED-Display

LGs präsentierte mit dem SH150A einen Slider mit AMOLED-Display

6. Stromsparend
AMOLED-Displays sind prinzipbedingt energiesparender als konventionelle LCD-Displays. Durch intelligente Einbeziehung technischer Eigenheiten lässt sich die Einsparung sogar noch optimieren. Während TFT-LCDs unabhängig von dem Bildinhalt konstant Energie verbrauchen – aufgrund ihrer Hintergrundbeleuchtung – können AMOLED-Displays bei höherem Anteil an dunklen, roten und grünen Bildanteilen deutlich Energie einsparen. Die Darstellung von Schwarz benötigt überhaupt keine Energie – die Farben Rot und Grün weniger als Blau. Durch geschicktes Design der Benutzeroberflächen können dadurch bis zu 42% Energie gegenüber konventionellen LCDs eingespart werden. Damit sollte der Nutzer theoretisch länger mit seinem Akku auskommen – sofern energieaufwändige Multimediafeatures wie UMTS-Surfen, WLAN und Videosanschauen nicht für entsprechenden Negativausgleich in der Energiebilanz sorgen.

Mögliche Einsatzbereiche in der nahen und fernen Zukunft

Die Eigenschaften von AMOLED eröffnen vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Dadurch, dass die OLEDs sehr dünn aufgetragen und sogar gedruckt werden können, ermöglichen Sie Displays, die papierdünn, faltbar und flexibel biegbar sind. Der Einsatz als Papierersatz bietet sich regelrecht an. Möglicherweise lesen wir schon bald unsere Zeitung auf AMOLEDs, die sich selbst durch rückseitig angebrachten Solarzellen mit Strom versorgen. Auch gestaffelte, semitransparente Displays sind denkbar, die eine dreidimensionale Darstellung ermöglichen. Letztendlich ist auch eine Verwendung von OLEDs als effiziente Lichtquelle möglich – aktuell werden innovative Beleuchtungskonzepte erforscht, die Entwicklung reicht von leuchtenden Tapeten bis hin zu Vorhängen, die ihre Farbe wechseln können.

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In diesem Sinne betrachtet steht uns mit AMOLED eine strahlende Zukunft bevor. Die aktuell bereits erhältlichen Handys mit diesen neuen Displays wissen jedenfalls bereits jetzt zu überzeugen und machen neugierig auf zukünftige Entwicklungen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Auch wenn OLEDs an sich nichts Neues mehr sind, ist die Technik bei der derzeitig produzierten Stückzahl noch recht aufwändig und damit teuer. Fernseher mit dieser Technik erfreuen zwar mit extrem flachen Gehäusen, erschrecken aber noch mit hohem Preis. Ähnlich ist es auch bei AMOLED-Handys: Bedingt durch den höheren Herstellungsaufwand finden sich Displays dieser Art zunächst nur in Mobiltelefonen der oberen Mittelklasse sowie bei absoluten Topgeräten. Mittelfristig wird aber auch diese Technik wie andere, zunächst preisintensive Neuerungen wie GPS zuvor, in portemonaieschonenderen und massenkompatiblen Preisregionen verfügbar sein.

Andreas Stobbe
Andreas Stobbehttps://trendpiraten.tv
Andreas Stobbe verfügt über umfangreiche Erfahrung in interaktiver Kommunikation und Marketing und ist Mitgeschäftsführer von Reality Bytes. Er konzentriert sich auf die Entwicklung multimedialer Inhalte und beaufsichtigt die Kundenbeziehungen der Agentur. Dank seiner kreativen Vision konnte sich Trendpiraten.tv als dynamische Plattform profilieren, die sich digitalen Trends widmet. Kontakt: stobbe@trendpiraten.tv
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