Steve Ballmer – CEO von Microsoft – hat am Rande der Developers Conference in Syndey verkündet, man ziehe es in Betracht, die Open Source Browser-Engine WebKit in neueren Versionen des Internet Explorers zu verwenden. Das klingt wie eine mittlere Revolution: “Change? Yes, we can!”
WebKit entstand auf Grundlage von Open Source Software, genauer: es basiert auf KHTML der KDE-Suite. Apple hat den Code erweitert und frei an die Entwickler-Community zurück gegeben.
Naturgemäss setzt Apples Hausbrowser Safari auf diese Render-Engine. Aber auch Googles Chrome und Nokias mobiler Webbrowser benutzen diese Lösung.
Microsoft war bisher bekannt dafür, gerne auf proprietäre Lösungen zu setzen. Gerade im Sektor Webdesign stößt das nicht immer auf Gegenliebe (wir berichteten). Warum jetzt diese Umarmung von Open Source?
Steve Ballmer gesteht ein, dass gerade bei der Entwicklung des IE6 und IE7 einige Dinge verzögert, bzw. gar nicht umgesetzt wurden. Die Verwendung von WebKit als Basis zukünftiger Microsoft-Browser-Generationen hätte immense Vorteile: Einhaltung von Webstandards, tolle Geschwindigkeit – und auch die Möglichkeit, die Software mit eigenen Erweiterungen aufzubohren. Zusätzlich würde der IE für Windows Mobile davon profitieren.
“There will still be a lot of proprietary innovation in the browser itself so we may need to have a rendering service. Open source is interesting. Apple has embraced Webkit and we may look at that, but we will continue to build extensions for IE 8.”
Mal abgesehen davon, dass Steve (Ballmer) erneut vom anderen Steve (Jobs) abschreibt:
Wir dürfen gespannt sein, wie die Entwicklung weiter geht. Und uns freuen, wenn der Internet Explorer endlich durch den ultimativen Browser-TÜV namens Acid-Test kommt.